like2camp: Frischer Wind für die Camping-Branche

Hallo Verena, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei like2camp kurz vor:

Matthias Haunolder und ich, Verena Sowa, haben like2camp gegründet, da wir selbst leidenschaftliche Camper, Outdoor-Enthusiasten und Naturliebhaber sind und durch eigene Erfahrungen gemerkt haben, dass sich etwas im Campingtourismus ändern muss. Seitdem wir like2camp 2023 gegründet haben, wächst unser Team stetig und wir sind sehr stolz darauf, zu sehen, wie alle täglich an einem Strang ziehen, um unsere Vision umzusetzen.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

like2camp ist eine Buchungsplattform, die darauf abzielt, den Campingmarkt durch die Schaffung legaler und naturnaher Stellplätze zu revolutionieren. Wir arbeiten eng mit touristischen Anbietern, Gemeinden und Privatpersonen zusammen, um ein ganzheitliches Konzept für spontanreisende Camperinnen und Camper zu entwickeln. Unser Ziel ist es, sowohl den Regionen eine zusätzliche Einnahmequelle zu bieten als auch den Tourismus durch besser ausgelastete Infrastrukturen zu fördern. Wir wollen einen Mehrwert für Camper:innen genauso wie für Stellplatzanbieter:innen sowie Gemeinden schaffen und eine Win-Win-Situation für alle Parteien realisieren.

Welches Problem wollt Ihr mit like2camp lösen?

Zahlen zeigen, dass der Campingmarkt stetig größer wird, das Angebot von Stellplätzen allerdings nicht verhältnismäßig mitwächst. Dies führt zu überfüllten Campingplätzen und einem Wildcamping-Auswuchs. Mit like2camp wollen wir durch die enge Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden, Gemeinden und Privatpersonen das Potential des Campingmarktes ausschöpfen und eine legale, natur schonende Alternative zum Wildcampen schaffen. Durch die Nutzung bereits bestehender Infrastruktur finden wir eine Lösung für das Stellplatzangebot Problem ohne großen zusätzlichen ökologischen Fußabdruck.Unser Ziel ist es, den Stellplatz Gast als zahlenden Touristen sichtbarer zu machen und somit statt auf Verbote zu setzen, eine gezielte Lenkung und Nutzung vorhandener Ressourcen zu ermöglichen. Aktivitäten und Regionen können somit besser ausgelastet werden und schaffen nicht nur einen Schlafplatz für den Camper, sondern ein Erlebnis, das mehr Einnahmen und Wertschöpfung in die Region bringt. Dabei berücksichtigen wir Gesetzgebungen und automatisieren die Abgabe der Ortstaxe und die Eingabe der Gästedaten. Eine win-win Situation für alle Parteien also.

Wie ist die Idee zu like2camp entstanden ?

Die Inspiration für like2camp entstand aus persönlicher Erfahrung. Vier Monate lang lebte ich in meinem Bus, ein Leben geprägt von Freiheit und Unabhängigkeit. Doch mit dem Näherrücken des Sommers zeigte sich ein wachsendes Problem: Die Verfügbarkeit von Campingplätzen wurde zunehmend knapper, gerade dann, wenn ich sie am meisten gebraucht habe. Während meiner Reise stieß ich oft auf leerstehende Infrastrukturen, wie zum Beispiel Parkplätze an Bergbahnen, die perfekte Bedingungen für Camper boten, aber stattdessen ungenutzt und abgesperrt blieben. Diese Erfahrung zeigte mir, dass es eine Lücke gibt zwischen der steigenden Nachfrage nach naturnahen Übernachtungsmöglichkeiten und dem tatsächlichen Angebot.

Wie würdest Du Deiner Großmutter like2camp erklären ?

like2camp ist wie eine Buchungsplattform für Camping Stellplätze. Die Stellplatzanbieter:innen, können ihren Stellplatz auf der Plattform positionieren, die Camper:innen können aus dem Angebot auswählen und ihren Lieblingsplatz, ganz nach ihren Bedürfnissen, buchen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Aktuell hat sich noch nicht viel verändert. Im Mai haben wir unsere neue Plattform mit neuen Features und vereinfachter Handhabung gelauncht, aber das Konzept ist gleich geblieben. Natürlich schauen wir aber immer, dass wir unser Produkt den aktuellen Trends und Anfragen unserer Kunden anpassen.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir arbeiten mit einem Provisionssatz auf Buchungen, ähnlich wie bei booking.com.

Wie genau hat sich like2camp seit der Gründung entwickelt ?

Wie bereits oben erwähnt, haben wir im Mai eine neue Plattform gelauncht, die nicht nur viele neue Features beinhaltet, sondern auch unseren like2camp Look durch ein Rebranding des Logos und des Wordings spezifiziert hat. Außerdem hat sich unser Team in den letzten Monaten vergrößert und wir haben uns konkreter von Mitbewerbern abgegrenzt.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Leider sind der Sales Prozess und die Akquirierung neuer Stellplätze teilweise sehr langwierig, da rechtliche Gegebenheiten oft nicht klar sind und durch diese Abklärung ging einiges an Zeit drauf, die wir nicht einkalkuliert hatten.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Die Zusammenarbeit mit Landes- und Landesorganisationen ist unfassbar wichtig. Ohne diese ist das Umdenken bezüglich der Zielgruppe nicht möglich.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir sind mit einem Prototypen gestartet und haben das Produkt mit dem Kunden gemeinsam entwickelt, nicht umgekehrt. Uns ist sehr wichtig, dass unsere Kunden uns helfen, das bestmögliche Produkt anbieten zu können und ihr Feedback einzubringen.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

like2camp wird durch Eigenfinanzierung und einen Investor sowie einigen Förderungen unterstützt.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir wollen vor allem unsere Plattform ausbauen und viele neue Zelt- und Stellplätze anbieten. Ein zweiter Fokus wird die Optimierung des Aktivitätenangebots auf unserer Plattform sein, da wir ja nicht nur das Stellplatzangebot erhöhen wollen, sondern auch die Camping Touristen in den Regionen halten wollen und somit die Wertschöpfungskette erweitern möchten.

Vielen Dank für das Interview.

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