Flinn möchte Herstellern medizinischer Geräte helfen, hochwertigere medizinische Produkte kostengünstiger zu produzieren

Hallo Markus, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup Flinn, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Unser Startup zielt darauf ab, Herstellern medizinischer Geräte zu helfen, hochwertigere medizinische Produkte kostengünstiger zu produzieren. Wir setzen Software und künstliche Intelligenz ein, um viele manuelle Prozesse zu automatisieren, die oft von Personen mit Doktortitel durchgeführt werden. So ermöglichen wir es ihnen, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren. Mit unserem ersten Softwaremodul reduzieren wir die Arbeitsbelastung um 80 %.

Welches Problem wollt Ihr mit Flinn lösen?
Mit Flinn möchten wir ein zentrales Problem angehen: Laut den Vereinten Nationen haben etwa 4,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu wesentlichen Gesundheitsdienstleistungen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Herstellungskosten dieser Produkte. Tatsächlich sind diese Kosten so hoch, dass Medizintechnikunternehmen laut McKinsey etwa 6,8-9,4 % ihres Umsatzes für „Qualitätskosten“ aufwenden, was ungefähr 46 Milliarden Euro entspricht. In der Pharmabranche kann dieser Anteil sogar zwischen 25 % und 40 % liegen. Dies liegt teilweise an den strengen Regulierungen, denen die Hersteller entsprechen müssen. Solche Regulierungen sind notwendig, da medizinische Produkte einen sehr hohen
Qualitätsstandard erfordern, aber die Einhaltung dieser Standards ist sehr kostspielig. Die einzige sinnvolle Lösung, die wir sehen, besteht darin, Unternehmen dabei zu helfen, 10X effizienter zu werden. Dadurch können sie die gleiche oder sogar eine höhere Qualität zu wesentlich geringeren Kosten gewährleisten.

Wie ist die Idee zu Flinn entstanden ?
Die Idee zu Flinn entstand direkt aus der Praxis: Unser Mitbegründer Bastian hat mehrere medizinische Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Dabei hat er am eigenen Leib erfahren, mit wie vielen Regulierungen man konfrontiert wird und wie aufwendig es ist, diesen gerecht zu werden, um effizienter zu arbeiten.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Flinn erklären ?
Wir helfen Herstellern, medizinische Produkte günstiger und in höherer Qualität herzustellen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Natürlich gibt es immer kleine Anpassungen daran, wie das Produkt letztendlich aussieht oder Details zu einer Idee, aber unsere grundlegende Mission und Vision haben sich nicht verändert.


Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir verkaufen unsere Software an Hersteller medizinischer Geräte und in Zukunft auch an Pharmaunternehmen gegen eine jährliche Abonnementgebühr. Diese Gebühr variiert je nach Anzahl der medizinischen Produkte, die sie haben, und der Risikoklasse, in die diese Produkte fallen.


Wie genau hat sich Flinn seit der Gründung entwickelt ?
Flinn gibt es jetzt etwas mehr als ein Jahr, und es fühlt sich an, als würden wir alle paar Monate ein neues Unternehmen werden, da das Team wächst und wir Prozesse implementieren bzw. ändern. Als Startup bewegen wir uns schnell und passen uns ständig den aktuellen Veränderungen an. Das letzte Jahr war jedoch eine großartige Reise, geprägt von wirklich tollem Kundenfeedback, dem Aufbau eines Produkts, das ihr Leben spürbar verbessert, und einem Team, das stetig wächst und sich verbessert.


Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Aktuell besteht unser Team aus 12 Personen, aber diese Zahl ändert und erhöht sich ständig. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass wir bis Ende des Jahres deutlich wachsen werden.


Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wir hatten bisher wirklich Glück, dass nichts Gravierendes schiefgelaufen ist; es war eine großartige Zeit. Das größte Tief jedoch war, als eine unserer erfahrenen Ingenieurinnen aus gesundheitlichen Gründen leider aufhören musste. Sie hat einen großen Beitrag zu unserem Team geleistet.


Was habt Ihr daraus gelernt ?
Als wir dann ihre Position neu besetzen mussten, haben wir erneut gelernt, dass es viel Zeit und Mühe kostet, großartige Leute einzustellen und ein A+-Team aufzubauen. Aber wir sehen wirklich die Vorteile eines A+-Teams aus Top-Performern – es macht einfach so viel Spaß, in einem Team mit einer sehr hohen „Talent-density“ zu arbeiten.


Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Wir haben es wirklich geschafft, ein großartiges Team mit sehr erfahrenen Mitgliedern in allen Bereichen aufzubauen – jeder ist extrem motiviert, entschlossen und arbeitet hart, um einen bedeutenden Einfluss im Gesundheitswesen zu erzielen. Ein A+-Team wie unseres macht die Arbeit nicht nur unglaublich spaßig, sondern ermöglicht es uns auch, hervorragende Produkte zu entwickeln, die einen großen Einfluss haben.


Wie ist Euer Startup finanziert ?
Unser Startup wird durch Venture-Capital finanziert. Wir haben Kapital von Speedinvest und SquareOne aufgebracht, zusätzlich zu einigen kleineren Angel-Investments. Außerdem haben wir das FFG-Förderprogramm aus Österreich erhalten, das uns wirklich dabei hilft, tiefgehendes Technologie-Wissen aufzubauen.


Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
In den nächsten 12 Monaten möchten wir unsere Seed-Finanzierungsrunde abschließen und unser Team vergrößern. Anschließend planen wir, weitere Produkte zu entwickeln, die einen enorm positiven Einfluss auf unsere Kunden haben und ihnen einen großen Mehrwert bieten werden. Um das zu erreichen, müssen wir ein hervorragendes Technik- und Geschäftsteam aufbauen, das uns hilft, den größtmöglichen Einfluss zu erzielen.


Vielen Dank für das Interview.

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