Hallo Philipp, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Partium kurz vor:
Mein Name ist Philipp Descovich und ich bin der CEO von Partium.
Das Partium Team besteht aus 72 erfahrenen Mitarbeiter*Innen aus über 13 unterschiedlichen Nationen, die für Product Development, Professional Services, IT, Product Management, UI/UX Design, Marketing & Digital Lead Generation, Business Development, Sales, Project Management, Customer Success Management, Finance, Recruiting und Office Management zuständig sind.
Wir haben auch ein starkes Board of Directors, das wir zu unserem erweiterten Team zählen.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Partium ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Suche nach Ersatzteilen in komplexen industriellen Umgebungen. Überall dort, wo Maschinen repariert oder gewartet werden müssen, spart das viel Geld. Zu unseren Kunden zählen unter anderem die Deutsche Bahn, Bosch und die amerikanische Baumarktkette The Home Depot. Partium wurde in der Form wie es heute ist im Jahr 2020 durch einen Merger aus 3 Unternehmen gegründet. Der Fokus von Partium liegt zu 100% auf Enterprise Part Search.
Welches Problem wollt Ihr mit Partium lösen?
Partium bietet einen schnellen und zuverlässigen Weg Teile in komplexen industriellen Umgebungen mittels Foto-, Text- oder Stücklistensuche zu identifizieren und zu finden. Industrielle Teile, ganz gleich, ob sie verbraucht, verschmutzt oder beschädigt sind, können mit Partium innerhalb von 10 – 30 Sekunden korrekt identifiziert werden. Im Schnitt ist das 50 Mal schneller als mit den herkömmlichen Mitteln.
Die Hauptvorteile sind:
- … reduzierte Suchzeiten.
- … vereinfachte Ersatzteilbestellungen.
- … reduzierte Stillstände.
- … minimierte Fehlidentifikationen und -bestellungen und
- Fachkräfte die keine Zeit mit der Suche nach Teilen verschwenden.
Wie ist die Idee zu Partium entstanden?
Die Idee zu Partium ist ursprünglich aus einem Kooperationsprojekt mit einem großen deutschen Industrieunternehmen entstanden. Es galt damals die Suchzeiten der Instandhaltungstechniker*Innen nach Ersatzteilen in den Produktionswerken drastisch zu reduzieren. Der Durchschnitt vor Partium war 12 Minuten – und das 36.000 mal pro Jahr in nur einem Werk.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Partium erklären?
Mit dem Smartphone oder Tablet wird einfach ein Foto eines Maschinenteils aufgenommen. Partium sagt dir anschließend, um welches Teil es sich handelt und wo du es finden (zB im Lager) oder bestellen kannst.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Vor dem Merger kam die Technologie sehr projektorientiert zum Einsatz. Durch den Merger konnten wir die Lösung in ein Standardprodukt umbauen und dadurch unser Geschäft von reinen Projektaktivitäten auf ein 100%-iges SaaS (Software as a Service) Modell drehen.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Wir setzen auf SaaS (Software as a Service), das heißt Partium betreibt den Service für seine Kund*Innen. Typischerweise ist Partium in größere Applikationsinfrastrukturen, zB IBM Maximo, integriert.
Wie genau hat sich Partium seit der Gründung entwickelt?
Partium hat sich seit seiner Gründung extrem stark entwickelt. Wir haben innerhalb eines Jahres 34 neue Kunden gewonnen. Der Umsatz hat sich dieses Jahr wieder verdreifacht.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Mittlerweile sind wir 72 Mitarbeiter*Innen im Team, verteilt auf die Standorte USA, Kanada, Spanien, Deutschland und Österreich. Unser Recurring Revenue steigt stark und wir wachsen schnell – sowohl lokal als auch international.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wir haben einige Zeit gebraucht, um die richtige Positionierung und den genauen Technologiefokus des Produktes zu finden. Das hat anfangs zu viel Arbeit und Frustration geführt.
Was habt Ihr daraus gelernt?
Wir haben daraus gelernt, dass manche Prozesse langwierig sind und man erst im Markt lernt, was an der ursprünglichen Produktidee wichtig bzw. nicht wichtig für die Kund*Innen ist. Und was gänzlich fehlt.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben von Anfang an zu 100% auf digitales Marketing & Lead Generation gesetzt – das war definitiv der richtige Weg für uns. Wir generieren praktisch unser komplettes Geschäft über digitale Kanäle. Das ist extrem kosteneffizient bei einer internationalen Expansion.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Wir finanzieren uns über unser operatives Geschäft und unsere zwei großen Shareholder – die Berndorf Gruppe (österr. Industriegruppe) und Anzu Partners (amerikanische Private Equity Firm).
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?
Wir planen für die nächsten 12 Monate eine Verdopplung der aktuellen Kundenanzahl und eine Vervierfachung unseres Recurring Revenues in unseren beiden Kernmärkten Europa und der USA.
Vielen Dank für das Interview.