Pressemitteilung:
- Schrott24, größte europäische Handelsplattform für Altmetalle, verschrottet Komponenten des Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich
- AKW Teile über ein Jahrzehnt nicht wiederverwendet – Wert des AKW auf Schrottpreis reduziert
- Enorme logistische Herausforderung – Zerlegung und Transport von rund 1500 Tonnen Stahl und Kupfer
Graz, 5.Oktober 2020 – Schrott24, die größte europäische Online-Plattform für den Handel von Altmetallen, stellt sich der logistischen Herausforderung, die 1500 Tonnen Altmetall eines stillgelegten AKW zu verschrotten. Konkret handelt es sich hierbei um den Stator, zwei Rotoren, den Tank sowie zwei Turbinen (Niederdruckwellen-Blätter) des AKW Mühlheim-Kärlich. Es sind jene Bestandteile des Generators, welche nicht in Kontakt mit radioaktivem Material standen.
AKW Mülheim-Kärlich nach nur 30 Monaten am Netz stillgelegt
Aufgrund der Unregelmäßigkeiten im Genehmigungsverfahren musste das Atomkraftwerk infolge eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts im September 1988 abgeschaltet werden. Der Grund hierfür sei die Errichtung des Bauwerkes innerhalb eines Erdbebengebietes gewesen. Das gesamte Kraftwerk sollte anschließend zurückgebaut und der Generator nach Ägypten verkauft und wiederverwendet werden. Nachdem der Bau des
Atomkraftwerks fast 10 Jahre lang gedauert hatte, sollte der Rückbau Mitte 2020 abgeschlossen sein und somit über 30 Jahre in Anspruch nehmen.
Zum Wiedereinsatz der AKW-Teile kam es jedoch nie
Die AKW-Teile wurden über ein Jahrzehnt lang zwischengelagert, da augenscheinlich keine Lösung für die Wiederverwendung der AKW Komponenten, insbesondere des Generators, umgesetzt werden konnte. Die geschätzten Kosten von über 750 Mio. Euro, welche beim Rückbau anfallen, stehen dem vergleichsweise kleinem Wert der Verschrottung gegenüber.
Schrott24 hat nun die AKW Teile gekauft und findet dafür eine Recyclinglösung.
„Als digitaler Schrotthändler sind wir auf die Verwertung von Altmetallen aus der Industrieproduktion spezialisiert“, erläutert Alexander Schlick, Managing Director & Mitgründer von Schrott24.
Hierbei übernimmt Schrott24 die Rolle des Vertragspartners und kümmert sich nicht nur um die komplette Abwicklung des Transportes, sondern auch um die Qualitätskontrolle und Auszahlung. Zuletzt wurden vermehrt Kraftwerks- und Demontageprojekte, wie Windkraftanlagen, Flugzeuge, Brücken uvm. betreut. Der Fokus liegt auf der Prozess- und Erlösoptimierung des Schrotts von Großprojekten. Hierfür greift Schrott24 auf sein europaweites Partner-Netzwerk zurück und findet somit für komplexe Aufträge, wie beispielsweise die Verschrottung des AWK Mühlheim-Kärlich, die passende Verwertungslösung. Mithilfe der selbst entwickelten Technologie werden die Mengen der angebotenen Metalle mit der real-time Nachfrage von Werken, Recyclern und Schrotthändlern im Netzwerk gematcht. Der Generator und die anderen Teile des AKW
Mühlheim-Kärlich werden in Einzelteile zerlegt, um beispielsweise an das wertvolle Kupfer des Stators zu kommen. Behaftungen aus Kunststoff und anderen nicht metallischen Materialien werden entfernt und anschließend werden die Metalle sortenrein voneinander getrennt, zerkleinert und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.
„Das ist einerseits ein wichtiger Prozess, um die Metalle zu einem guten Preis verkaufen zu können, andererseits müssen wir die Qualität der Metalle garantieren, da die Schmelzwerke auf die Reinheit des Materials für die Aufbereitung und Wiederverwertung angewiesen sind”, so Schlick. Schließlich werden die 1500 Tonnen Stahl und Kupfer in Recyclingwerken
eingeschmolzen und somit wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt.
“Wir haben die Ressourcen unserer Erde überstrapaziert und müssen nun überall mit den klimatischen Folgen kämpfen. Altmetalle können beliebig oft und fast zu 100% recycelt werden. Unser Ziel ist es, die Altmetallbranche durch Digitalisierung effizienter zu machen und so letztlich auch mehr Metall zurück in den Wertstoffkreislauf zu holen”, erklärt Jan Pannenbäcker, Managing Director & Mitgründer von Schrott24.
Über die Schrott24 GmbH
Die Schrott24 GmbH ist die größte europäische Online-Plattform für den Altmetallhandel. Das Unternehmen arbeitet mit Schrotthändlern, Recyclern und Schmelzwerken zusammen, um deren Auslastung zu steigern. Metalle sind fast zu 100 Prozent recycelbar und können kontinuierlich recycelt
werden, ohne die Eigenschaft des Materials zu verändern. Mit seinem digitalen, plattformbasierten Geschäftsmodell liefert Schrott24 einen Beitrag dazu, die Recyclingquoten von Metall zu erhöhen. Zudem trägt das Recycling von Altmetall dazu bei, den Primärrohstoff zu ersetzen und den damit verbundenen hohen Energieaufwand und CO2-Ausstoß zu senken. Schrott24 wurde im Jahr 2016 von Alexander Schlick und Jan Pannenbäcker gegründet. Namhafte Investoren haben sich an Schrott24
beteiligt: FJ Labs, Fil Rouge Capital, Startup300, Gisbert Rühl (Vorstandsvorsitzender Klöckner).
Weitere Informationen zu Schrott24 finden Sie unter www.schrott24.at
One thought on “Schrott24 recycelt Teile von umstrittenem Atomkraftwerk”